Beispiele, die zeigen, wie unterschiedlich Schülerinnen und Schüler an ein Thema herangehen. Die Beispiele sind aus den Klassen 5 / 6 / 7, die zeigen, dass auch untere Klassen sehr kreativ schreiben.
Hier zum Thema: Gummibärchen
Das hässliche, kleine Gummibärchen
In der Gummibärchenfabrik herrschte großes Treiben. Ein Kontainer mit Gelee war explodiert. In dem Moment der Explosion kam noch ein Gummibärchen aus der Maschine. Doch dieses Gummibärchen war anders als die anderen. Es war schwarz. Die anderen Gummibärchen lachten es aus und verspotteten es wegen seiner Farbe. Deswegen zog es allein in die Welt. Überall sah es Kinder, die Gummibärchen aßen. Es wollte kein Außenseiter sein und auch gegessen werden. Und wie es der Zufall so wollte, saßen eines Tages neben dem Gummibärchen zwei halb verhungerte Straßenkinder auf dem Gehsteig. Das Gummibärchen sprang den beiden in die Arme und hoffte, sofort verspeist zu werden. Doch sie guckten es nur an, verzogen das Gesicht und schmissen es einfach weg. Das Gummibärchen war traurig. Es wollte gerade unter ein Auto rennen, wenn da nicht so ein kleiner blinder Junge gewesen wäre. Er nahm es, roch daran und aß es. Dieses hässliche Gummibärchen schmeckte ihm vorzüglich.
Und die Moral von der Geschichte: Beurteile niemanden nach dem Aussehen, sondern nach dem Geschmack. 6. Klasse
Das schwarze Gummibärchen Das schwarze Gummibärchen wurde immer ausgeschlossen und das nur wegen seiner schwarzen Farbe. Die anderen Bären waren alle bunt. Sie spielten im Hof Ball. Das schwarze Bärchen saß traurig in einer Ecke. Plötzlich hatte es eine Idee : “Ich mal mich an!” Nach einer Zeit kam es wieder in den Hof und sagte: “Jetzt bin ich wie ihr!” Das rote Gummibärchen sagte: “Komm in unsere Mannschaft!” Sie spielten und spielten und alle merkten, dass das früher schwarze Gummibärchen sehr, sehr nett sein konnte. Doch dann fing es an zu regnen nd das Schwarz kam wieder zum Vorschein. Doch jetzt sagte das grüne Gummibärchen: Keine Angst, bleib bei uns, denn wir wissen jetzt, dass du sehr nett bist!” 5. Klasse
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Gummibärchen im Glück
ein kleiner roter Gummibär den mochte keiner mehr
er war nun ganz allein aber das wollte er nicht sein
er ging durch die Gassen allein und verlassen
dort traf er einen gelben die gab es damals selten
er ging mit ihm weiter bis zu einer Leiter
auf diese stiegen sie rauf und ließen den Gedanken freien Lauf
plötzlich sahen sie ‘ ne Tüte die ganz seltsam glühte
dort drin waren viele Bärchen wie in einem Märchen
sie lebten glücklich und heiter ihr Gummibärchen-Leben weiter
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Ein grausames Leben
Es war einmal an einem grauen Morgen in einer Gummibärchenfabrik. Es wurden zahlreiche Gummibärchen in dieser Fabrik geboren, aber fast kein Gummibärchen konnte darüber fröhlich sein geboren zu werden. Zum Beispiel werden sie in einem Auto im Sommer liegen gelassen und schmelzen in der Sonne vor sich hin, oder eine Tüte wird aufgemacht, vergessen und die Gummibärchen werden steinhart. Aber das mit Abstand Schlimmste ist, wenn sie in die Werbebranche kommen und denken, sie werden jetzt Filmstars, dann kommt auf einem T.G., frisst sie auf und sagt: “Sie hatten eine faire Chance!”
Ich erzähle nun von dem tragischen Lebenslauf von einem dieser abermillionen Gummibärchen. Er hieß Kalle und war der Anführer in seiner Tüte. Alle in seiner Tüte hatten schreckliche Angst vor einer dieser Hinrichtungen (siehe oben), außer Kalle und seinem besten Freund Sven. Sie hatten im Gefühl, dass sie alle irgendwie davon kommen würden und sie nicht wie fast alle Gummibärchen gequält oder hingerichtet werden würden. Im Supermarkt angekommen, kam alles ganz anders. Sie kamen mit nur ganz wenigen anderen Tüten zusammen und in manchen dieser Tüten waren auch Gummischlangen o.ä. drinnen. Da waren sie froh, dass sie nicht mit denen in einer Tüte sein mussten sondern nur mit Gummibärchen. Am nächsten Tag wurden die Tüten von einem Mitarbeiter des Supermarktes auf Häkchen aufgehängt. Gott sei Dank wurden sie sehr weit hinten aufgehängt und konnten nicht so schnell gekauft werden.
Doch nach ein paar Stunden war es dann doch so weit. Ein Mann mit weißem Bart, einem komisch geformtem Hut und einer Jeans kaufte die Tüte mit Kalle, Sven und all den anderen. Er sagte zur Verkäuferin: “Diese Gummibärchen haben für mich einen sehr hohen Wert.” Und ging aus dem Geschäft. Sie fuhren mit dem Mann in eine Praxis, dort erfuhren sie, dass er ein Doktor war und zwar ein Gummibärchendoktor. Er machte die Tüte auf, legte sie auf einen Tisch und sagte: “Kommt aus der Tüte, ich weiß, was ihr alles könnt.” Sie wussten nicht, was sie machen sollten, doch als sie dann die anderen Gummibärchen sahen, wie fröhlich diese waren und was sie alles machen konnten, kamen sie auch langsam und vorsichtig heraus. Der Doktor sagte, dass sie sich einer Gruppe anschließen sollten. Es gab mehrere Möglichkeiten: Die Fun-Gruppe ( diese unternahmen jeden Tag, wozu sie gerade Lust hatten) und die Wissenschaftler-Gruppe (sie testeten so ziemlich alles, was sie bekamen) und die Faulenzer-Gruppe (dort wurde den ganzen Tag nur gefaulenzt). Kalle und die anderen aus der Tüte entschieden sich alle zusammen in die Fun-Gruppe zu gehen.
Was sie aber alle nicht ahnten war, dass der Doktor einen furchtbaren Plan hatte: Er wollte einen Gummibärchenzoo aufmachen und hielt das für unglaublich schlau. Nach einer Zeit, als ca. 300 Gummibärchen zusammengekommen waren, schloss der Doktor sie in eine Tasche ein und trug sie in eine Halle voll mit Gehegen, auf denen Nummern standen wie 10, 4 oder 5. Einige Gehege waren eingerichtet wie Labors, andere waren geeignet für Fun-Sportarten und wieder andere zum Faulenzen. Der Doktor verteilte die Gruppen in ihre Gehege.
Nach einiger Zeit bemerkten sie, dass sie in einem Zoo für Gummibärchen gefangen waren. Dieser Zoo war eine riesige Sensation. Tausende von jungen und alten Menschen kamen. Der Doktor verdiente auch sehr viel Geld dabei. Aber irgendwann fühlten sich die Gummibärchen nicht mehr wohl und wollten nicht mehr eingesperrt sein.
Jetzt kam die Zeit von Kalle und die anderen aus der Tüte wussten, warum sie ihn zu ihrem Anführer gewählt hatten. Er plante den Aufstand perfekt! Er rief: “wollt ihr weiter wie Tiere behandelt werden?” “Nein!” “Würdet ihr dafür sogar sterben?” “Ja!” “Also, dann schlaft jetzt und lasst euch morgen nicht wecken, bis die Zuschauer wieder weg sind!”
An dem Tag des Aufstandes schliefen alle Gummibärchen so lange sie konnten. Der Doktor schaffte es nicht, sie zu wecken. Alle Besucher verlangten ihr Geld zurück, weil sie dachten, die Gummibärchen wären tot. Als die Menschen weg waren, redeten die Gummibärchen mit dem Doktor und sie sagten, dass, wenn er sie nicht frei ließe, sie sich zu Tode hungern würden. Doch der Doktor glaubte ihnen nicht.
Aber sie taten es, legten sich in ihre Tüte und regten sich nicht mehr!
Und die Moral von der Geschicht: Experimentiere mit Gummibärchen nicht! 6. Klasse
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