Die Fabel, von dem Wolf und Lamm

Ein Wolf und ein Lamm, beide durstig, (kommen) an einen Bach um zu trinken, aber das Lamm weiter unten. Da der Wolf das Lamm (sehen) , (sprechen) er zu ihm: "Was trübst du mir das Wasser?" Das Lämmlein (sagen) sagte: "Wie mag ich dir das Wasser trüb machen, das von dir zu mir herfließt?" Der Wolf aber (erröten) nicht und (rufen) : "Du fluchest mir gar!" Da (antworten) das Lamm: "Ich fluche dir nicht." "Ja," (sprechen) sprach der Wolf, "vor sechs Monaten hast du mirs auch getan." Da (sagen) das Lamm: "Nun war ich doch zur selben Zeit noch nicht geboren." Darauf der Wolf: "Du hast mir auch meine Wiese ganz verwüstet und verderbt mit deinem Nagen." Darauf das unschuldige Lämmlein: "Wie möchte das wohl sein, hab ich doch noch keine Zähne." Da (werden) der Wolf vom Zorn gepackt und (schreien) : "Ob du auch noch mehr Ausflüchte machtest, so will ich doch an dir mein reichlich Nachtmahl haben!" Er (fangen) das arm Lämmlein, (nehmen) ihm sein Leben und (fressen) es.

Böser Wille fragt nicht nach Vernunft und Wahrheit.